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spiralnebel

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  eine werkstatt möglicher schreiberei von a. zettelmann

I. (1)

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(ENDKERNT)

II.  (2)

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:   G E H   W E G .

III.  (4)

DREH  NEBEL LEBEN HERD

IV. (8)

sicht sacht
schlacht schlicht

licht lacht
nacht nicht

V. (16)

anna  gramms schatten flirrt

an schlammfarn grinst ratte

reg list tranarm mannschaft

sing erstarrt flammnacht an

VI. (32)

o

mond   thront    solo   rot   grosz   hohl   wo   hort   ob   ost    ob   nord

wo   not   wohnt          droht   schon   mord           hoppst    wolf

bohrt   wort                              wo   lob   noch   schont

soso                     komm   sohn                    hol   holz

VII. (64)

zettel,  verehrer mehrerer nebenwege, verkennt den wert des gegebenen lebens.

elende zecken verdrehen den. fernsehen blendet der wesen reelles  begehren. 

esel gehen streben wegen mehl, herzen ergeben zerfetzend der  ehre des geldes.

werter leser, es rennt der welten beben:

verderbendes streben, 

begrenztes verstehen, 

experten des schreckens, 

gelbe lebern, 

genervte menschen...

wer kennt den nebelnden nebenweg?

der bregen erkennt den, der eher segelt, denn erstrebt.

VIII.  (128)

tagwald  nagt  nasskalt  am  nachtfalt

entfernte  segel  neben  nebelmeeren

in irrlicht springt licht rinnt irrsinn

ob moos ob mohn sorgt moorgnom hohn

und  unk  uns  gut  ulk

...zettel  wacht auf aus unübersichtlichen träumen und kann sich kaum daran  erinnern, an welchem ort ihm die vokale 

in die worte rannen, diese  farbviecher der sprache, diese musik des rotzes aller dichter.  glasscheiben für die vom 

tisch abgeschraubten. blei lebt saturnisch im  irgendwo der wüste...
seine kalte küche empfängt ihn freundlich mit der orangen projektion  eines fensterkreuzes in der winterlichen abend-

dämmerung. der sinn der worte zerrinnt zwischen den falten des tages. er zündelt ein feuer an, stellt eine emaillene 

tasse mit zwei esslöffeln kaffee, einem teelöffel  zucker und einem schluck wasser auf den ofen. langsam wird er sich 

seiner lage bewusst  :

IX.  (256)

TRAGikoSmischer ZerrfAll der SichT allseyts kRyngelnden BodeNebenen :

schrAEg von lynx fAEllt tAUmelnd in spYGEL schErben und sTACHel  spYtzen :

Not duerft ICH reFlEckTIERter eynBlick hinter die EIgenen COOLyssen :

endLarvt SCHwARZ und brOEckelnd KauErnt am raNDe die gebALLte  verGANGenheit :

EYn gRaben in dem zu gRaben nie SeyN blaEuliches anSynnen war :

eyne vOELlige abWESENheit von schIffBahren HORRySonnten :

nach EinAnder KIPPEN sie IN unverbindliche schRAEgLAGE :

verlieren sYch krAchEnd in ungeWiss um die ECKe laufEnde SackGasseN :

UND er schWyrrt zielLos stadt stReyfend durch SEYN LABerynth :

rEyne rAstlose rEyse zu ImaginAEhren LoeSungen :

eyn tUNnel Artiges LOCHbuch in dieses schWebEnde nICHts nagen :

jedes begInnen eyn schWarz auf weyszer nullPUNKt :

als AUSgang ist lebeN eben selbst spYrale :

auf dem katachymischen HaENGEboden zum luft tROCKnen ausgeBREYtet :

eyne zeyt Weyse gyltige fORM Sucht romanTisch raspelnd WortFeyle  JAhre :

Yedes kapitell entFalltet der zwyFachen WOrte an Zahl des voRaus  geseH gelten :

so dasz ymmer meer dazu wAEchst als kLebEnde Algen KlingEnde Saiten  zuVor :

schlEchte schlAchten schlIchte schlUchten schmetterLingen stufenweyse  herEyn :

dURch tRaenken das Biss wEylen undurchsYchtige geSCHehen mit  klangLychter prAcht :

und schlysz Licht AERSCH eynt am tRueben nebel hYmmel auch dasz Rot  monD o :

eyn gen nYmmerMeer dRIFFtEndes und jeweyls NOyes spiel vErlassener  wOrte :

so entSpynnt dieses kapitell beySPIELswEyse zwEYhundertsechS UND  fünfzyg wOrte :

das DA Rauf um SchweyfEnd anna PESTig folgEnde derer scHon  fünfHUNDertzWoElf :

langSam schWarzes bRot Kau End schlAEgt der unVerb Esser Lychte  sCRYptOmane :

diE lAEtzten VerbLiEbenen VersTaEndlychkEYten Aus dem wOrtStEynbRuch :

saegelt ohr kahn geSchüttelt durch unTiefen der haeusermehre :

kLatscht an unvorher SEEbahre rIffe der spRache :

und ypsilon ist eyn konNtinent den es nOCH zu entdEcken gyld :

X. (512)

also rammt er sein trunkenes schiff in den schwarzgelben schlamm, der  nur träge noch zwischen den kaimauern schwappt. 

dieser hafen verströmt  blind die ruhe des bleis, das dahinrinnt, die atemluft füllt, mit vertrockneter zeit. 

seine ankunft im nirgends der hallenden straszen entbehrt jeden glanzes, der garten und acker sein könnte, 

denn klaffend erwartet ihn nichts als die abwesenheit in den weiten der bröckelnden stadt. 

sie ist staub und ruine und rohbau und nichts davon, denn ein  elektrisches zucken erfüllt jeden raum. 

und sie stampft, die verrückte maschine, und hechelt und bebt, 

um dem eigenen stillstand zu fröhnen, der menschen zu wurstmarmelade verkocht.

dieser boden zerbricht täglich unter den tastenden schritten des wanderers zwischen den spiegeln, 

die trunken vor welt, er sich selbst, noch berauscht von der ferne, erbaute… 

und schwarz in der schwärze verschweigen die pappeln den weg, der heraus aus dem eigenen kreisen ihn  führte, 

das schwarz ihn umfängt in der blässe der faulenden zeit.

und die spur zu verlieren, um spuren zu finden, bricht auf er, verteilt sein zersplittertes schiff 

in den gähnenden höhlen, die fenster  einst waren, mit menschen und klang, malerei und gesottenem fleisch.

sie sind fern, alle schwestern und brüder, ihr zehrendes feiern der schamlosen lust an der eigenen welt. 

einer welt die sich selbst erfand und mit verachtung auf staubigen zwang der ereignisse blickte: 

ihr  blätterndes bild rinnt wie eiszapfenwasser die wände herab und gefriert seinen suchenden blick.

und verzweifelt am rausch der erinnerung klebend  ergreift er ein brennendes scheit 

und erzündet ein feuer aus masten und salbei und häusern und kot.

einen leuchtturm errichten, das haftende fassen, nomaden erfinden, 

die asche der stadt in die wüste der zeit tragen, die ihn mit kälte  umfängt. 

seine drachensaat keimt in den rostenden gassen. er taumelt und  säht, 

streift durch wirbelnde flammen und lacht in den beiszenden wind.

wenn die nacht kommt, ihr wanderer, die nie gezögert, durch eigene 

wie auch durch anderer wüsten die wege zu suchen, 

dann funkelt der  rhythmus der sprache uns schwarz an und lacht uns entgegen: 

wir waren  nie freunde des blassblauen tags. 

rock-n-roll des bezauberten tanzes am rande der klaffenden krater des nichts. 

diese zeiten, die wir nur mit feuer verbrachten, mit algen und unsinn und liebe und krach.

diese zeiten, die wir als nomaden durchstreifen mit offenen sinnen, 

wir wollen sie wieder und wieder erfinden, mit kreischendem klang der metalle 

und schmelzendem schneewasser füllen und worten und rauch. 

in ruinen der alten fabrikhallen werden wir feiern, theater errichten, 

die kraniche grüszen und knochen verbrennen und atem und wein.

denn im pfuhl der vertrocknenden zeit sind die scheiternden haufen 

sich stets ihrer liebe zum leben gewiss. und sie werden sich finden 

im  schlammigen gelb des verrottenden hafens und neues dort schaffen...

denn wir haben mehr auf dem kasten, als diese formale spielerei...

und ein brennender leuchtturm ist allemal wirkungsvoller als sich mit den tropfsteinen einer verfallenden stadt 

zu unterhalten, die ihren  einwohnern eines tages den rücken kehrte. sie in die einweckgläser wohlsortierter all-

täglichkeit presste, ihren geist mit ersatzstoffen  ausrottete...

dieser brennende leuchtturm wärmt ihn mit der aussicht auf neue  horizonte.

XI. 1024

......glasscheiben für die vom tisch abgeschraubten.......blaue  blitze...fräsen sich von auszen 

in die geschlossenen augenlider...

(erwachen & ankunft)

(unvollendet)

XI.  2048

Der Havarieservice der Hausverwaltungsfirma Grundvermögen gibt zu Protokoll, aufgrund eines Wasserrohrbruchs 

unter Kälteeinwirkung, die in der Simon-Crubellier-Straße 11, 12345 Île de Nilreb, gelegene Wohnung des allem 

Anschein nach seit längerer Zeit abwesenden Herrn W. A.  Zettelmann betreten zu haben, um drastische Schäden 

im Mietobjekt  einzudämmen.

Die Wohnung befand sich allgemein in einem verkommenen Zustand. Möbel  waren nicht zu finden, statt dessen 

standen in der gesamten Wohnung (45  qm) Kartons herum in denen der Mieter offenbar seine Habseligkeiten 

aufbewahrte. Dazwischen lagen verstreute Papiere auf dem Boden.

Da Herr Zettelmann sich weder auf postalischem Wege, noch per  Telefon, noch per elektromagnetischer Post 

erreichen lässt, müssen wir  ihn für vermisst halten.

Wir halten es für unsere staatsbürgerliche Pflicht, die aufgefundenen Zettel, die offenbar codierte Botschaften 

enthalten, dem Amt zur Terrorbekämpfung zuzustellen.

mit freundlichen Grüßen

dieses Schreiben wurde maschinell erstellt und bedarf keiner  Unterschrift

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Eingegangen am 30.12.2009

Umgehend der Decodierungsabteilung zur Prüfung übermittelt:

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...(unvollendet)